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Geschichtliches
Als Johannes
Gutenberg im 15. Jahrhundert den Buchdruck erfand, begann ein neues
Zeitalter bis dahin ungeahnter Bis zu diesem
Zeitpunkt konnten Schriften nur durch zeitaufwendiges Abschreiben in
begrenzter Anzahl vervielfältigt Will man sich jedoch ein exaktes Bild davon machen, wie Gutenbergs Erfindung aussah – etwa die Presse, sein Werkzeug und die Utensilien für den Schriftguss und Schriftsatz – stößt man auf folgende Schwierigkeit: Weder Gutenbergs Werkstatt noch die eines anderen Mainzer Frühdruckers sind erhalten. Es bleibt also nur die Rekonstruktion anhand historischer Abbildungen und Beschreibungen sowie etwas jüngerem, erhaltenem Druckerzubehör. Häufig zeigen Darstellungen einer Druckwerkstatt auch den Setzer bei der Arbeit: Die Textvorlage an einem Tenakel (senkrechter Halter) befestigt und mit einem Divisorium (waagerechte Leiste) festgeklemmt, hält der Setzer in einer Hand den Winkelhaken, in dem er Bleitype für Bleitype zu einer Textzeile zusammenfügt. Die gesetzte Zeile wurde auf das Satzschiff gehoben und der Vorgang so lange wiederholt, bis eine ganze Seite fertig zum Druck war. Nachdem ein Probeabzug korrigiert und die Fehler verbessert waren, konnte die Form in den Karren der Presse gestellt und von ihr gedruckt werden. Noch während Gutenbergs Tätigkeit begann die Verbreitung der Buchdruckerkunst. Von Beginn an war der Buchdruck jedoch ein spezifisch städtisches Gewerbe, denn nur die Städte waren Sitz kirchlicher Verwaltungen oder Heimatort von Universitäten. Nur in den Städten waren Kapitalien verfügbar, die für die Einrichtung einer Druckwerkstatt benötigt wurden; nur hier siedelten Kaufleute mit Handelsbeziehungen; nur die Städte hatten einen Markt für das, was gedruckte Bücher immer gewesen sind, Waren, die als Massenprodukt für eine in der Regel anonyme Käuferschaft auf Lager hergestellt wurden. So ist es nicht
verwunderlich, dass in der geographischen Entwicklung des Buchdrucks
zunächst der Schwerpunkt in Jedes traditionsbewusste Handwerk hat sein Jägerlatein. Gerade die „Schwarze Kunst“ hat eine Unzahl von Fachausdrücken bis in die Gegenwart erhalten, obwohl vielfach Sinn und Ursprung in Vergessenheit geraten sind. Hier einige Beispiele: Fisch Es passiert, dass beim eiligen Setzen oder Ablegen eine Type aus der Hand rutscht und in ein falsches Fach fliegt. Natürlich lässt sie sich trotz eifrigen Suchens nicht wieder finden, auf jeden Fall aber taucht sie in irgendeiner Satzarbeit wieder auf. Bachulke In der Frühzeit der Buchdruckerkunst wurde die zum Druck benötigte Farbe mit lederüberzogenen Ballen verrieben und auf die Lettern übertragen. Wenn an Stelle des gelernten Buchdruckers ein ungelernter Mann die Arbeit des Ballenmeisters verrichtete, so nannte man ihn Bachulke. Eierkuchen
Der Eierkuchen des Schriftsetzers ist
weniger leicht verdaulich: ein kleines Missgeschick – ein mit vieler
Mühe Hochzeit und Leiche „Hochzeit“ im Sinne des Buchdruckers ist kein Grund zur Feier für die trinkfesten Jünger Gutenbergs, denn es handelt sich dabei um versehentlich doppelt gesetzte Wörter im Text. Wenn umgekehrt in einem Satz ein oder mehrere Wörter ausgelassen werden, so spricht der Buchdrucker von einer „Leiche“. Durchschuss Durchschuss ist keine Schussverletzung, sondern das Vergrößern des Zeilenabstandes. Englische Linie Hat nichts mit dem Königshaus zu tun, sondern ist eine Abschlusslinie.
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